Sinnvolle und relativ risikolose Alternativen zur Totaloperation gibt es zahlreiche. Stärkere Blutungen bekommt man häufig schon mit pflanzlichen Mitteln in den Griff. Mönchspfeffer oder Hirtentäschelextrakt etwa haben eine bremsende Wirkung. „Zur Verringerung der Intensität sind auch Gestagene sinnvoll, die teilweise nur in der zweiten Zyklushälfte, manchmal auch durchgehend eingenommen werden“, weiß Dr. Ehret-Wagener.
Extrem starke Blutungen lassen sich mit Tranexamsäure, einem Medikament aus der Notfallmedizin, stoppen.
Eine weitere Möglichkeit ist die Endometriumablation, also die dauerhafte Abtragung der Gebärmutterschleimhaut. Bei der seit 30 Jahren angewandten Methode wird die innere Gewebeschicht Stück für Stück mit dem sogenannten Rollerball unter großer Hitze verödet.
Der Eingriff erfordert einen sehr erfahrenen Operateur. Zudem ist eine Vorbehandlung mit Hormonen nötig, um die Schleimhaut dünner zu machen.
Risikoärmer ist dagegen eine Weiterentwicklung dieser Thermomethode: NovaSure® ist ein dreieckiges hauchdünnes Goldnetz, das über die Scheide in den Uterus eingeführt wird.
Dort entfaltet es sich und passt sich exakt der Form der Gebärmutterhöhle an. Für 90 Sekunden fließt dann Radiofrequenzenergie in das Netz und erhitzt es. Dadurch wird die innere Schicht der Gebärmutter entfernt.
„Über 90 Prozent aller Frauen haben danach eine normale bis leichte Blutung, bei 40 Prozent aller Frauen bleibt sie sogar ganz aus“, sagt der Berliner Gynäkologe Dr. Wolfgang Hirsch. Verletzungen sind nahezu ausgeschlossen, es muss nicht mit Hormonen vorbehandelt werden, und der Eingriff erfolgt häufig ambulant.
Die Goldnetz-Methode eignet sich allerdings nur für Frauen, die nicht mehr schwanger werden möchten. Und: Die gesetzlichen Kassen zahlen den circa 1800 Euro teuren Eingriff nur in Ausnahmefällen.
Unverständlich vor dem Hintergrund, dass die Kosten einer Hysterektomie von mindestens 3300 Euro meist ohne Diskussion übernommen werden.
Auch Myome lassen sich heute gut alternativ behandeln: „Solange sie keine Beschwerden machen, gilt selbst bei größeren Exemplaren: abwarten und beobachten“, rät Dr. Ehret-Wagener.
Melden sie sich aber doch mit starken Regelblutungen, großen Schmerzen oder permanenten Druckgefühlen, kommt eine Myomembolisation in Betracht.
In Deutschland ist das Verfahren mit rund 300 Eingriffen pro Jahr noch relativ unbekannt. Bei diesem gynäkologisch-radiologischen Verfahren werden die Tumoren quasi durch einen künstlich erzeugten Schlaganfall „ausgehungert“.
Über eine Nadel in der Leiste wird dabei unter Röntgenkontrolle ein dünner Schlauch bis in die Gebärmutterarterie geschoben. Durch ihn fließen dann winzige Kunststoffkügelchen in das Blutgefäß, das die Myome versorgt. Folge: Sie werden nicht mehr ernährt und schrumpfen.
Der ambulante Eingriff unter örtlicher Betäubung dauert eine Stunde, durch den Schrumpfungsprozess können leichte Unterbauchschmerzen auftreten.
Die Myomembolisation ist wegen der Röntgenstrahlung nur für Frauen mit abgeschlossener Familienplanung geeignet.
Für Patientinnen mit Kinderwunsch eignet sich eher eine Behandlung im strahlenfreien Magnetresonanztomografen (MRT).
Dabei zielt ein fokussierter Ultraschall auf die Tumoren, erhitzt sie und schmilzt sie quasi punktgenau ein. Während des dreistündigen ambulanten Eingriffs bekommt man ein Schmerzmittel, ist aber bei Bewusstsein und normalerweise bereits am nächsten Tag wieder auf dem Damm.
Nachteil: Die Ultraschall-Methode wird bisher nur in wenigen deutschen Kliniken angeboten, und lediglich einige gesetzliche Kassen übernehmen bisher den 4000 Euro teuren Eingriff.
Noch relativ neu ist das Medikament „Esmya“ mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat, der bereits seit 2009 in der „Pille danach“ zum Einsatz kommt. Er blockiert die wachstumsfördernde Wirkung des Hormons Progesteron auf das Myom und bringt es so meist innerhalb von drei Monaten zum Schrumpfen.
Die Blutungen wurden laut einer im „New England Journal of Medicine“ veröffentlichten Studie bei 90 Prozent aller Frauen gestoppt.
Die Nebenwirkungen des Medikaments waren dabei relativ gering: 12,7 Prozent der behandelten Frauen verspürten Hitzewallungen, und 6,4 Prozent litten unter Kopfweh.
Susanne Wörthmann hat sich übrigens gegen den „guten“ Rat ihres Arztes entschieden und sich einer Myomembolisation unterzogen. „Meine Myome sind um die Hälfte geschrumpft, dadurch ist meine Regelblutung wieder völlig normal. Und Schmerzen habe ich seitdem überhaupt keine mehr.“
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Meine Hysterektomie ist erst wenige Wochen her und ich fühle mich eigentlich ganz gut. Nur der Stuhlgang bereitet mir derzeit Schwierigkeiten, aber wie mir gesagt wurde, ist das nicht unüblich. Mein Arzt hat mir ausreichend Bewegung, ballaststofferreiche Ernährung und einen Toilettenhocker (Hoca) empfohlen (dadurch entleert sich der Darm wesentlich einfacher). Eine deutliche Verbesserung meiner Beschwerden hat sich durch diese Maßnahmen bereits eingestellt.
dass unter den Frauen, die sich einer Totaloperation ohne Vorliegen einer Krebsdiagnose unterziehen, nahezu keine Ehefrau eines Arztes befindet! Das alleine spricht doch Bände… Und außerdem muss doch jeder Gynäkologe, der sich mit Belegbetten "eigenständig" machen will, eine gewisse Anzahl von solchen Operationen nachweisen - faktisch als Nachweis für erfolgreiches "Schnippeln". So ist es verständlich, dass die Gynäkologen-Jungspunde ganz scharf auf Übungs-Operationen sind: der Eintritt ins Geldscheffeln lockt! Frage: Würden sich diese "Herren" auch so rasch von ihren "Eiern" trennen, wenn sie diese nachweislich nicht mehr brauchen?
Das ist in D mittlerweile zur Routine geworden, dass man gleich unters Messer soll. Bei der Entfernung der Prostata ist es genau das selbe, dem Mann wird erzählt dass er einen Tumor hat und die Entfernung der sicherste Weg sei. In den meisten Fällen wäre der Mann vor seinem natürlichen Ableben überhaupt nicht davon betroffen. Dass danach die Sexualität fast immer völlig den Bach runter geht und er für den Rest seines Lebens in die Klamotten pisst, wird bewusst verschwiegen. So ist es auch bei der Frau. Die glauben, dass ab Mitte 40 der Sex ja nicht mehr Lebensbestimmend ist, man also darauf verzichten könne! Es wird doch nur so praktiziert, weil einerseits die Ärzte und vor allendingen die Klinikverwaltungen vor lauter Geldgier ihren Hals nicht voll bekommen.
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