Die Bilanz der Verpackungssammlung 2022 zeigt, dass die Österreicher, trotz leichtem Rückgang um 3,5 Prozent, fleißige Mülltrenner sind.
Laut Sammelbilanz der Altstoff Recycling Austria (ARA) haben Österreichs Haushalte heuer 1.042.700 Tonnen Verpackungen und Altpapier getrennt gesammelt. Wenngleich das ein Rückgang von 3,5 Prozent gegenüber 2021 bedeutet, zeigt sich ARA-Vorstandssprecher Harald Hauke dennoch zufrieden: "Trotz leichtem Rückgang sind die Österreicherinnen und Österreicher weiterhin sehr gut in der Verpackungssammlung. Für die Kreislaufwirtschaft ist es wichtig, dass die Konsumentinnen und Konsumenten Verpackungen als Wertstoffe erkennen und getrennt sammeln." Auch Klimaschutzministerin Leonore Gewessler betrachtet das Ergebnis positiv: "Es ist sehr erfreulich, dass so viele Menschen in Österreich ihren Müll konsequent trennen. Denn umso mehr wir sammeln, umso mehr kann auch recycelt werden. Das spart wertvolle Ressourcen und ist damit auch ein Beitrag zum Klimaschutz." Zuwachs bei Glas, Rückgang bei Altpapier Im Detail betrachtet zeigt sich, dass Glas mit einer Sammelmenge von 260.000 Tonnen um 2,5 Prozent über dem Jahr 2021 liegt. Die Wiederaufnahme des Tourismus und vermehrtes Feiern etwa zu Jahreswechsel haben einen Anstieg bei Glas gebracht. Anders verhält es sich bei Metall: Hier ist in den Tourismusgebieten ein Anstieg im Vergleich zum Lockdown von 2021 zu verzeichnen, während die Sammelmenge in den nicht von Tourismus geprägten Gebieten leicht rückläufig ist. Metall ist daher mit 31.900 Tonnen (+0,3 %) auf Vorjahresniveau.
Bei Altpapier ist indes ein Rückgang zu verzeichnen: Österreichs Haushalte sammelten heuer 574.800 Tonnen Papierverpackungen, Zeitungen und Zeitschriften und damit um 6,6 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Das liegt laut Hauke auch daran, dass der Einsatz von Druckerzeugnissen wie etwa Werbeprospekten und Zeitungen massiv zurückgegangen ist.
Bei Leichtverpackungen (vorwiegend Kunststoffverpackungen) liegt die Sammelmenge bei 176.000 Tonnen (-2,4 %). Auch hier ist in Tourismus-Regionen ein Anstieg zu beobachten, während in Gebieten ohne Fremdenverkehr ein Rückgang der Sammelmenge verzeichnet wurde. Was kommt ab 2023 in die Gelben Tonne? Plastikflaschen (PET-Flaschen, wie Mineralwasserflaschen, bzw. andere Kunststoffflaschen wie Wasch- und Putzmittelflaschen, Flaschen für Körperpflegemittel, etc.) Getränkekartons Joghurt- und andere Becher Schalen und Trays für Obst, Gemüse, Takeaway etc., Folien Verpackungen von Schnittkäse und Wurstscheiben Folienverpackungen von Mineralwasserflaschen In Kärnten, Niederösterreich, Salzburg, Wien und Teilen Oberösterreichs: Verpackungen aus Metall und Aluminium (Getränke- und Konservendosen, Kronkorken, Tierfutterdosen, etc.) Prognose 2023 Die Recyclingvorgaben der EU erfordern bis 2025 eine Recyclingrate von 50 Prozent bei Kunststoffverpackungen. Mit österreichweiter Vereinheitlichung der Sammlung von Kunststoffverpackungen rechnet die ARA für 2023 mit einem Sammelzuwachs von 20 Prozent bei Kunststoffverpackungen. "Wir müssen das Recycling von Kunststoffverpackungen in Österreich verdoppeln, aktuell stehen wir bei 25 Prozent. Das können wir nur schaffen, wenn wir noch mehr sammeln. Jede Kunststoffverpackung muss ihren Weg in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack finden." Die gesammelten Verpackungen werden in modernen Sortieranlagen nach den unterschiedlichen Kunststoffen getrennt und schließlich als Rezyklat für die Herstellung neuer Produkte aufbereitet. Vereinheitlichung in den Bundesländern In Kärnten, Niederösterreich, Salzburg und Wien werden bereits ab 2023 alle Kunststoff- und Metallverpackungen in der Gelben Tonne und dem Gelben Sack gesammelt. In der Steiermark, Tirol, Vorarlberg und dem Burgenland kommt es 2023 zu keiner Änderung, hier werden Kunststoff- und Metallverpackungen wie bisher getrennt in der Gelben Tonne bzw. dem Gelben Sack und der Blauen Tonne gesammelt. Ab 2025 folgt auch hier die gemeinsame Erfassung. In Oberösterreich kommen regional unterschiedlich beide Sammelsysteme zum Einsatz. Änderungen gibt es in den Bezirken Braunau und Rohrbach, in denen die ARA mit 1. Jänner 2023 eine gemeinsame Sammlung von Kunststoff- und Metallverpackungen ab Haus einführt.